20.4.2008 (2)

Ein Versuch, den Krimi in der Bezirksklasse am 13.04.2008 in Bilder und Worte zu fassen: Der letzte Spieltag in der Bezirksklasse.

20.4.2008 (1)

Deutschland Cup? Nie gehört ... Nein? Dann also aufgemerkt: Während der Schacholympiade in Dresden 2008 gibt es so eine Art Vorprogramm. Nur halt keine hübschen Cheer-Leader, wie bei anderen Sportarten, sondern quasi die Basis des Schachbundes (das sind Spieler ohne Meistertitel). Ausgewählte Vertreter dieser Basis dürfen an den gleichen Brettern wie die Spieler des Hauptprogramms (das ist die Schacholympiade) vormittags in 15 Gruppen um den Deutschland-Cup spielen. Damit die Auswahl der Teilnehmer aber keinen demokratischen Charakter bekommt, wird das ganze als Wettkampf abgehalten. Dieser Wettkampf fand für Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz gestern in der Barbarossahalle in Kaiserslautern statt.

Die Teilnehmer werden - gemäß ihrer Spielstärke - in 15 Gruppen aufgeteilt: Die unterste mit einer Spielstärke ohne oder bis 999 DWZ und die Gruppen darüber mit in Schritten zu 100 Punkten zunehmender Spielstärke, bis hinauf zur höchsten Wertungsgruppe mit schließlich 2200 bis 2299 DWZ / ELO. Niederkirchen war in 9 dieser Gruppen vertreten und konnte sich mit 9 (!) Spielern für die Finalspiele in Dresden qualifizieren. Allerdings keimt ein schlimmer Verdacht auf: NUR in den Klassen, in denen mehr als ein Spieler aus Niederkirchen mitspielte, gelangen uns auch Qualifikationen. Ging da das Teamplay etwa zu weit? Wir werden es wohl nie erfahren. Spaß beiseite: Einige von uns blieben einfach unter ihren Möglichkeiten, das ist absolut legitim. Zudem war allen klar, dass wir nur 18 Plätze im Bus haben und die Betreuer fahren ja auch noch mit!

Fazit jedenfalls: Aus Niederkirchen haben sich 9 Spieler qualifiziert. Erstaunlich ist, dass sich auch mal die Väter in Szene setzten, die sonst nur die Siegerfotos ihrer Sprößlinge knipsen! Wo können sich schon mal Vater und Tochter im gleichen Turnier durchsetzen (Christina, Glückwunsch zum ersten Platz!)? Das Turnier war übrigens gut besucht. Zwei Klassen waren zwar nur mit einem einzigen Spieler besetzt, dafür eine andere mit deren 30, in den meisten tummelten sich etwa 15 Spieler. Alles in allem nahmen 158 Spieler aus ganz Rheinland-Pfalz (dabei 18 aus unserem Verein) teil von denen sich dann ungefähr 54 qualifizieren konnten.



Sehr geräumig: Das Spiellokal. Super Idee: Das Netz verhindert langwieriges Suchen versprungener Bälle in der Halle und damit einhergehende Belästigungen der Schachspieler sowie auch das Aufschlagen der Fußbälle auf den Spieltischen.




Links ein paar Teilnehmer unseres Vereins beim Ausblitzen (wie Auslaufen nach einem Marathon, ohne gibts Kopfweh) und rechts Larissa beim Fotoshooting ...




Bei dieser Siegerehrung waren gleich drei aus Niederkirchen beteiligt: Lukas, Christina und Papa Frank (der Mann mit Brille, blauer Hose und Urkunde in der Hand). Unser Vorsitzender klatscht, Elias hier noch ohne Jacke ...




Denis, Buchholtz sei Dank, und Philipp qualifizierten sich. Philipp punktgleich mit dem Sieger seiner Gruppe.

Noch ein Vater aus unserem Verein, der es nach Dresden geschafft hat (der Mann im gestreiften Hemd). Der Pokal geht an Marius. Glückwunsch! Der Mann mit der königlichen Haltung im Bild rechts hat alles richtig gemacht: Eine Riesensaison gespielt und sich heute genau vor unserem Vorsitzenden platziert. Falls Dieter nicht fährt, rückt dieser nach. So wird man Ehrenmitglied!

13.4.2008

Heute war wieder ein Schach-Tag ... Eigentlich sollte ich schreiben, dass es ein Schwach-Tag war, denn Schach haben wir lange lange nicht gespielt, sondern schwach. Und als wir dann anfingen mit dem Schach spielen, war die Meisterschaft eigentlich schon verdorben. Da hatten zwei Bretter eine Figur weniger, unser "Topmann" in der Bezirksklasse (jedenfalls nach deutscher DWZ) stand glasklar auf Verlust und die übrigen Bretter sahen alle eher schlecht als gut aus. Die desolate Situation konnte man auch an den Gesichtern der immer wieder vorbeischauenden Kiebitze erkennen, die kamen nämlich an die Bretter der Spitzenbegegnungen, um gutes Schach zu sehen und nicht um enttäuscht und fast fassungslos wieder von dannen zu traben ... Manch einem schoß durch den Kopf: "Gegen DIE haben wir verloren?" Für den ungeduldigen Leser mach ich es erst mal kurz: Wir, die zweite Mannschaft und die dritte Mannschaft aus Niederkirchen, mußten zusammen heute 8 Brettpunkte erzielen, damit die zweite Mannschaft Meister der Bezirksklasse wird. Dazu waren 16 Leute angetreten, die - so sollte man meinen - alle bereits bewiesen hatten, dass sie Schach spielen können. Nun, am Ende verlor die dritte gegen Fischbach mit 3½:4½ und die zweite gewann gegen den Vorletzten der Tabelle (!) mit 4½:3½. Zusammen macht das 8 Brettpunkte. Niederkirchen hat es wirklich geschafft: Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Kreisklasse A und in der 2. Pfalzliga West sind wir Meister der Bezirksklasse!




Wie groß der Druck auf jedem einzelnen war, wurde immer wieder mal deutlich, wenn auch nervenstarke Spieler mit vor Aufregung zitternden Händen (und das hatte wirklich nichts mit dem Alter zu tun, den jungen ging es ähnlich) die Figuren stellten. 8 Brettpunkte, gegen Fischbach und gegen Bann III ... Das hatten wir uns ausgerechnet und alle freitags noch befunden, das müsse doch zu schaffen sein. Vor lauter Nervosität kam kaum einer ins Spiel und das kann man wirklich zu jeder Partie sagen. Als die ersten aus der dritten Mannschaft kamen um bei den alten Kapitänen des Vereins nachzuschauen, wie es denn so stünde für Niederkirchen, konnten wir an den entsetzten Gesichtern lesen, dass es nicht gerade gut stand ...

Die Dramen, die sich abspielten, kann man gar nicht alle aufzählen. Alle (auch die Fischbacher) gingen wirklich durch alle Höhen und Tiefen und nicht wenige waren einige Male den Tränen nahe ... Immer wieder tastete man nach seinen Herztropfen. Bereits im Vorfeld kündigte sich der aussergewöhnliche Verlauf des Tages an: Einer unserer Fahrer wartete ein paar Minuten auf unser 1. Brett und drehte dann wieder ab: "Sonst steht der doch immer an der Strasse ...". Also noch mal hinfahren. Ein anderer meinte zu seinem Kollegen: "Besser mit 2 Autos fahren als mit einem." ... und schaffte es dann mit seinem Fahrzeug mal eben noch bis Otterberg: Totalschaden im Kleinteilebereich. OK, kein Problem, man war ja mit 2 Autos gefahren. Der Spielverlauf war auch nichts für schwache Nerven: Nach 3½ Stunden hatten wir von den angestrebten 8 Brettpunkten gerade mal 2½ und es liefen nur noch 8 Partien! Und bei denen sah es nach maximal 4 Punkten aus, es fehlten aber noch 5½! In welche Zwickmühlen da manche gerieten möge dies veranschaulichen: Unser 3. Brett konnte Materialvorteil nicht verwerten und bekam Remis geboten. Er hatte noch kaum 10 Minuten Bedenkzeit übrig. Anweisung des Mannschaftsführers: "Hinhalten." Nun, letzlich hat es gereicht für uns und niemand kann sagen, Bann III oder unsere dritte hätten es nicht spannend genug gemacht ...

Heute hat wirklich jeder einzelne Spieler mit seinem noch so bescheidenen Beitrag die Meisterschaft ermöglicht! Und dass auch junge Spieler mal etwas für den Verein opfern und dabei sogar ein wenig häuslichen Unfrieden riskiert haben und dann noch gewinnen, ist irgendwie noch das Sahnehäubchen.

(Turnierseite des PSB oder Ergebnisse der Bezirksklasse, 9. Runde)

6.4.2008

Die Erfahrungen in der 2. Pfalzliga West sind gemacht: Das schwierigste Spiel ist immer das nächste ... Vor der Saison dachten wir, gegen Bann hätten wir es in dieser Runde am schwersten. Dann war gleich der Auftakt, das erste Spiel gegen Zweibrücken ein knappes Ding, bei dem wir alle dachten: Puuuh, Glück gehabt. Später kamen vermeintlich leichte Spiele, wie die gegen Eisenberg oder Pirmasens, bei denen wir haushoher Favorit waren und uns furchtbar schwer taten ...

Und heute gegen Rodalben dann die Entscheidung: Der Gewinner dieser Begegnung wird Meister dieser Klasse, das letzte Spiel in einigen Wochen ist beim Stand der Dinge nur noch Makulatur. Rodalben hat bisher eine Riesensaison gespielt und das, ohne sich zu verstärken! Und wirklich: Das war ein harter Brocken, wir konnten nur hauchdünn, mit 4½:3½, den Sieg davon tragen.

Somit, liebe Schachinteressierte, können wir bekannt geben: Die erste Mannschaft aus Niederkirchen ist Meister in der 2. Pfalzliga West! Damit haben wir diese Saison bereits 2 Titel geholt! Rückblickend ist das - trotz der vermeintlichen DWZ-Überlegenheit in dieser Klasse - eine Riesenleistung der Mannschaft gewesen, die jeder einzelne mit hohem persönlichen Einsatz mitgetragen hat. Da gibt es Leute bei uns im Verein, die Verpflichtungen bei anderen Turnieren zurückstellen oder ihre Enkel warten lassen oder die Vorbereitung ihres Unterrichts auf die letzte Minute verschieben oder weite Wege auf sich nehmen oder stundenlang im Zug sitzen oder zusätzliche Schachwochenenden schieben oder zwei Wochen häusliches Paarungsverbot riskieren (oder ... oder ... man kann gar nicht alles aufzählen), damit unsere erste Mannschaft Punkte holt ... Alle haben in dieser Klasse einen Tick über ihrer DWZ-Wertung gespielt, was allein schon zeigt, wie konzentriert hier jeder zu Werke ging! Ein dickes Danke geht auch an die Familienmitglieder unserer Aktiven, die diesen hohen Einsatz zu einem Teil - und sicher nicht immer freiwillig - mit tragen.

Gefeiert wird das im großen Kreis natürlich auch noch und nicht zuletzt dank so manch schräger Wette wird es nicht an Speis und Trank fehlen ...

Trotzdem sind wir bis in einer Woche noch mit Daumen drücken beschäftigt: Die Meisterschaft unserer zweiten Mannschaft ist noch lange nicht geschafft und gerade die schien uns zu Beginn der Saison die leichteste ... Und eben genau dieser Aufstieg in die Bezirksliga wäre ein wichtiges Bindeglied zwischen der zukünftig von uns bespielten 1. Pfalzliga und unseren anderen Mannschaften weiter unten!

(Turnierseite des PSB oder Ergebnisse der 2. Pfalzliga West, 8. Runde)